Schüler*innen mit einem Lernfortschritt und die Schulen durch eine Kürzung der Ressourcen „bestraft“


Die MIKA-D Testung ist ein standardisiertes Testverfahren, das zwei Mal im Schuljahr – jeweils am Semesterende - zum Einsatz kommt, um den Sprachstand der Schülerinnen und Schüler mit anderen Erstsprachen festzustellen. Dabei werden die getesteten Schülerinnen und Schüler mit "ungenügend", "mangelhaft" oder "ausreichend" beurteilt.
Die Testergebnisse führen aufgrund gesetzlicher Vorgaben des Bundesministeriums zu einer sofortigen Ressourcenanpassung mit Beginn des 2. Semesters eines jeden Schuljahres. Im Falle eines dokumentierten Lernfortschrittes verlieren die SchülerInnen einen Großteil des Sprachsupports.
"Schülerinnen und Schüler, welche ihre Deutschkenntnisse verbessern konnten und mit "mangelhaft" bewertet wurden, haben nun den Anspruch auf die volle Anzahl der Förderstunden des Bundes verloren – dies bedeutet eine indirekte "Bestrafung" von verbesserten Leistungen sowie der wertvollen pädagogischen und qualitativ hochwertigen Arbeit von Kolleginnen und Kollegen", betont SPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Sandrieser.


"Gerade aus pädagogischer Sicht wäre es in diesem Fall sinnvoll das Kind in diesem "Lernflow" intensiv weiter zu fördern, um den Grundstein für eine weitere erfolgreiche schulische Laufbahn in Österreich zu sichern", ergänzt SPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Christina Patterer.


Neben dem Wegfall dieser wichtigen Ressourcen müssen die SchulleiterInnen neben den unzähligen anderen organisatorischen Aufgaben auch noch die Stundenpläne mitten im Schuljahr überarbeiten.
Gerade durch diese geplante Umschichtung der DaZ-Förderstunden verlieren die Schwächsten in unserem Schulsystem – Kinder mit Migrationshintergrund – die notwendige Förderung.
Die beiden Bildungssprecher im Kärntner Landtag sind sich einig: "Wir fordern das Bundesministerium, dringend auf, diese unsinnigen Umschichtungen von wichtigen Förderstunden vor allem aus pädagogischer Sicht zu überdenken! Dieses Vorgehen weist außerdem auf gravierende Schwachstellen in der MIKA-D Testung hin, da nur die Testergebnisse berücksichtigt werden und Kontextfaktoren wie das Umfeld, Sozialstatus, der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund oder der Mängel der Unterrichtssprache keine Berücksichtigung bei der Ressourcenzuteilung des Bundes finden."


Rückfragehinweis:
SPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Sandrieser
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0650/2928041